1. Oktober 2024 / Lokales

Picknick á table im Julie-Hausmann-Haus

Spendenaktion „Augenblick im Grünen“ fördert Gemeinschaft

„Unter freiem Himmel schmeckt doch alles gleich viel besser“, erklärt die Seniorin ihrer Sitznachbarin, die zustimmend nickt und begeistert weiter isst. Die beiden Frauen sitzen im Garten des Julie-Hausmann-Hauses und genießen das ungewöhnlich rege Treiben, das heute um sie herum herrscht. Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeitende, Angehörige, Nachbarn und viele weitere Gäste haben sich im Garten der Einrichtung zu einem „Picknick á table“ eingefunden – einer Aktion des Spendenprojekts „Augenblick im Grünen“ im Ev. Johanneswerk. 

Das Veranstaltungsformat stammt ursprünglich aus Frankreich und vereint geselliges Beisammensein mit Essen im Freien und dem Einsatz für einen guten Zweck. An diesem Tag bezweckt es gleich Zweierlei: Zum einen tut die Aktion selbst etwas für das Gemeinschaftsgefühl, indem sie soziale Nähe und das Miteinander fördert. Zum anderen soll damit die Erfüllung eines Wunsches ermöglicht werden: eine Tovertafel. Einen Garten zu säen, Blumen beim Wachsen zuzusehen oder berühmte Sehenswürdigkeiten zu besuchen - die Projektionen einer Tovertafel könnte dies ermöglichen. Die Hoffnung der Menschen im Julie-Hausmann-Haus: Vielleicht finden sich unter den Gästen an dieser Tafel, ja Menschen, die das Projekt mit einer Spende unterstützen. 

Bewohner haben kaum noch enge Kontakte

Die Aktion „Augenblick im Grünen“ ist Teil eines Projekts des Ev. Johanneswerks, mit dem der diakonische Träger einmal mehr auf die Wichtigkeit sozialer Nähe und Gemeinschaft hinweisen möchte. „Vieles, was alltäglich und für unsere Ohren selbstverständlich klingt, kann im Alter zu einer echten Herausforderung werden“, erklärt Pastor Dr. Ingo Habenicht, Vorsitzender der Geschäftsführung des Ev. Johanneswerks. Im Johanneswerk erlebten Mitarbeitende tagtäglich, dass Bewohnerinnen und Bewohner oft kaum noch enge Kontakte hätten – etwa weil Angehörige zu weit weg wohnen, oder soziale Kontakte vor Ort älter und damit immobiler werden. 

„Soziale Nähe ist ein menschliches Grundbedürfnis. Sich gemeinsam draußen in der Natur zu bewegen, etwas zu erleben und dadurch Erinnerungen zu schaffen – all das steigert unser Wohlbefinden“, so Habenicht. Der Aktionstag im Grünen führe genau das vor Augen und zeige einmal mehr, wie wichtig es ist, gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Bindeglied Zwischen eigenen und externen Möglichkeiten

Um gemeinschaftliche Aktivitäten unter freiem Himmel künftig auch über die eigenen Angebote hinaus möglich zu machen, hat das Johanneswerk das Augenblick-Projekt ins Leben gerufen. Es soll als Bindeglied fungieren zwischen dem, was die Einrichtungen bereits möglich machen, und dem, was mit fremder Unterstützung noch möglich wäre. Viele Gemeinschaftsaktionen wurden und werden bereits in den Pflegeeinrichtungen umgesetzt – mal selbstständig, mal mit fremder Hilfe. 

Ingo Habenicht hofft deshalb, dass sich für das ‚Augenblick‘-Projekt zahlreiche Menschen finden, die bereit sind zu helfen. Solche, die ehrenamtlich tätig werden und Zeit verschenken – zum Beispiel, um gemeinsam in der Natur unterwegs zu sein. Und solche, die als Geldgeber zur Finanzierung zusätzlicher Angebote beitragen. Um gemeinsam dafür einzutreten, Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen, aber auch Menschen, die ambulant zu Hause gepflegt werden, dauerhaft mobil zu halten und ihnen Ausflüge in Gemeinschaft zu ermöglichen.  

Foto oben: Die Bewohner des Julie-Hausmann-Hauses v.l. Margret Himler und Johannes Helmig werden von der Mitarbeiterin Bärbel Kwaß mit der Rikscha gefahren

Foto unten: Bewohnerin Frau Lange testet die Tovertafel

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