5. Oktober 2024 / Aus aller Welt

HIV bei mehr als 3300 Menschen entdeckt

Tausende Menschen bekamen im vergangenen Jahr in Deutschland die Diagnose HIV. Doch so ein Testergebnis heißt nicht mehr unbedingt, dass jemand an Aids erkrankt.

HIV-Schnelltests zeigen an, ob jemand das Virus in sich trägt. (Archivbild)

Im vergangenen Jahr haben etwa gleich viele Menschen die Diagnose HIV erhalten wie im Jahr zuvor. Genau 3.321 HIV-Neudiagnosen wurden 2023 gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in einem Bericht mitteilte. Darunter waren auch 23 Kinder, die das HI-Virus von ihrer Mutter erhielten.

Das Humane Immunschwächevirus (HIV) ist die Ursache für die Immunschwächekrankheit Aids. Das Virus verursacht laut RKI aber über Jahre keine auffälligen Beschwerden, deswegen passiert die Diagnose in der Regel später als die Infektion, oft sogar Jahre später. Bereits im Juli hatte das RKI bekannt gegeben, im vergangenen Jahr hätten Schätzungen zufolge etwa 2.200 Menschen in Deutschland neu mit dem Virus angesteckt. 

Das RKI erfasst in den meisten Fällen auch die Herkunftsländer. Mehr als die Hälfte der Neudiagnosen bezogen sich auf Menschen, die nicht aus Deutschland stammten. Darunter waren auch viele Menschen aus der Ukraine. Das RKI weist darauf hin, dass es sich teilweise nicht um tatsächliche Neudiagnosen handelt, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland. 

Welche Gruppe macht den größten Anteil aus?

Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), machten 2023 den größten Anteil der Neudiagnosen aus (1010). Darauf folgten Neudiagnosen bei Menschen mit heterosexuellen Kontakten (543) und Personen, die Drogen spritzten (166). Für knapp 800 Menschen wurden laut RKI keine Angaben zum Übertragungsweg gemacht.

Die Zahl der Neudiagnosen bei MSM in Deutschland ist seit dem Jahr 2014 deutlich gesunken. Laut RKI dürften dazu frühere Diagnosen, früher einsetzende wirksame Behandlungen von HIV-positiven Menschen und die zunehmende Verwendung der sogenannten Präexpositionsprophylaxe (HIVPrEP) beigetragen haben. 

Durch die Einnahme von HIV-Medikamenten haben Infizierte, die rechtzeitig mit einer Therapie beginnen, nach Angaben der Deutschen Aidshilfe gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Dafür sei es wichtig, dass die Infektion rechtzeitig durch einen HIV-Test festgestellt werde. Durch die Einnahme von Medikamenten könne eine Aids-Erkrankung verhindert werden.


Bildnachweis: © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Asphaltarbeiten in Beckum: Straßensperrungen ab 9. September
Meldung der Stadt Beckum

Straßen in Beckum, Neubeckum, Roland und Vellern werden erneuert

weiterlesen...
Fleischerei Höpker-Schröder aus Beckum holt 3 mal Gold
Lokales

Die besten Würste der Region

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Polarlichter über Deutschland möglich, aber unsicher
Aus aller Welt

Die Sonne ist derzeit besonders aktiv. Gerade schleuderte sie zweimal große Mengen Plasma ins Weltall. Mit Glück führt das zu Polarlichtern über Deutschland.

weiterlesen...
Studie: Herzrhythmusstörungen nach exzessivem Alkoholkonsum
Aus aller Welt

Alkohol ist ein Zellgift - und kann verschiedene Organe schädigen. Auch das Herz kann etwas abbekommen, selbst bei jungen fitten Menschen.

weiterlesen...
WHO gibt grünes Licht für schnelleren Mpox-Test
Aus aller Welt

Wenn mehr Menschen in Afrika auf Mpox getestet werden, wäre es leichter, die Ausbreitung einzudämmen, sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Testen wird jetzt einfacher.

weiterlesen...