25. Juli 2023 / Aus aller Welt

70 Grindwale in Westaustralien gestrandet

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Helfer versuchen in Australien, eine größere Gruppe von gestrandeten Grindwalen zurück in tieferes Wasser zu bringen.

Rund 70 Grindwale sind am Cheynes Beach in Westaustralien gestrandet.

An einem Strand in Westaustralien sind rund 70 Grindwale gestrandet. Die Meeressäuger gehörten zu einer größeren Herde, die sich zuvor in einem extrem ungewöhnlichen Verhalten 100 Meter vor der Küste stundenlang eng zusammengeschart hätten, berichtete der australische Sender ABC unter Berufung auf die Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz (DBCA). Am Nachmittag (Ortszeit) hätten die meisten Wale der Gruppe damit begonnen, am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany zu stranden.

Ein DBCA-Sprecher forderte Schaulustige auf, sich den Tieren nicht zu nähern. Mitarbeiter der Behörde und etwa 20 freiwillige Helfer versuchten, die Grindwale (auch Pilotwale genannt) wieder ins Meer zu transportieren. «Wenn wir gesunde, lebensfähige Tiere haben, werden wir alles tun, um zu helfen», zitierte die ABC einen der beteiligten Experten. Die Gründe für das sonderbare Verhalten der Tiere waren derweil noch völlig unklar.

«Wenn diese Tiere längere Zeit am Strand liegen, lastet aufgrund der Schwerkraft und des Gewichts ihres Körpers ein großer Druck auf ihren Organen», sagte die Meeressäuger-Forscherin Rebecca Wellard. Deshalb seien Rettungsversuche sehr kompliziert. Es bestehe immer das Risiko, dass die Wale nach ihrer Rettung erneut strandeten.

Im vergangenen Jahr waren 230 Grindwale auf der australischen Insel Tasmanien gestrandet. 200 von ihnen verendeten. 2018 starben im westaustralischen Hamelin Bay 100 Ozeanriesen nach einer Massenstrandung. Grindwale bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht.


Bildnachweis: © Allan Marsh/Cheynes Beach Caravan Park/AAP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Weitere Artikel derselben Kategorie

Der Kölner Mond ist fast so staubig wie der echte
Aus aller Welt

Ein Trainingszentrum für Reisen zum Erdtrabanten, komplett mit Staub, Gestein und Mond-Rover, das gibt es jetzt in Köln. «Astro-Alex» sagt: Nirgendwo kommt man dem Mond so nah wie hier.

weiterlesen...
Hunderte weitere Scharrbilder im peruanischen Nazca entdeckt
Aus aller Welt

Die in den Wüstenboden geritzten Geoglyphen zeigen unter anderem Menschen und Lamas. In der Nähe befinden sich die weltberühmten Nazca-Linien. Bei der neuen Entdeckung half künstliche Intelligenz.

weiterlesen...
Experten: Klimawandel ist große Gesundheitsgefahr
Aus aller Welt

Der Klimawandel beschleunigt sich, die Folgen sind dramatisch - beim Extremwetterkongress haben Experten ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet. Noch sei es aber nicht zu spät für Gegenmaßnahmen.

weiterlesen...