Neubau der Zentrale des DRK-Kreisverbandes in Neubeckum: Spatenstich mit Ministerin Ina Scharrenbach

„Die Stadt Beckum bleibt Vorreiterin für innovatives Bauen in Deutschland. Erst das erste 3D-Druck-Wohnhaus, jetzt die Zentrale des Deutschen Roten Kreuzes in Neubeckum: Die Planungen der DRK-Zentrale zeigen, dass nicht nur schnell gebaut wird, sondern auch besonders klimafreundlich“, Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte sich von Beckums Innovationen in Sachen Bau begeistert. 

Am heutigen Dienstagvormittag erfolgte der offizielle Spatenstich für das ambitionierte Bau-Projekt des DRK-Kreisverbandes, das nicht nur in der Umgebung, sondern in ganz NRW seines Gleichen suchen wird. Die neue DRK-Zentrale wird mit einem innovativen 3D-Druck-Verfahren gebaut. Dieser Bau ist notwendig geworden, da der Kreisverband kontinuierlich gewachsen ist. Die Ministerin übergab offiziell den Förderbescheid. 

Mit Unternehmer Georgios Staikos habe man eine Person mit viel Erfahrung und Knowhow mit ins Boot geholt, schließlich hat er schon das 3-D-Haus in Beckum errichtet. „Sie sind schon ein verrückter Hund, und das in durchweg positivem Sinne“, scherzt die Ministerin, und meint damit den Pioniergeist, den Staikos in Sachen innovativem und nachhaltigem Bauen an den Tag legt. „Ich möchte fast sagen, dass es das erste 3-D-Druckverfahren europaweit ist, das für eine Hilfsorganisation gebaut wird“, so die Ministerin weiter.

Verwendet werden unter anderem Holz-Zementsteine, eine Mischung aus Holzfasern und mineralischen Stoffen, sowie Betonfertigteile aus 100 % recyceltem Bauschutt. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt mit 400.000 Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2,7 Millionen Euro. Für die Landes-Förderung gibt es ein festgesetztes Zeitfenster für die Fertigstellung: In genau 524 Tagen, 24 h und 32 Minuten (so der genaue Stand zum Zeitpunkt des Spatenstichs), muss das Gebäude errichtet sein.

Geopolymerzement, das einen geringeren CO₂-Fußabdruck hat, und recycelter Bauschutt werden so bis zu 40 Prozent CO₂ gegenüber einem herkömmlichen Bau einsparen. Auch modernste Haustechnik zieht mit Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpenheizung und Gebäudesteuerung über Smart-Home ein.  

Neben dem 3D-Druck-Verfahren kommt während der gesamten Bauphase auch „Building Information Modeling“ zum Einsatz: Dabei wird ein dreidimensionales, digitales Abbild des realen Gebäudes erstellt. Mit dem digitalen Zwilling geht nach dem Bau nichts mehr verloren, sondern bleibt erhalten. Alle technischen Informationen zum Gebäude sind in Sekunden mit einem Tablet abrufbar. 

Durch die computergestützte Erweiterung der Realität kann man noch in den kommenden Jahren exakt sehen, wo welche Leitung verlegt worden ist - ohne umständlich Baupläne heranzuziehen. Reparaturen und Wartungen können viel schneller durchgeführt werden. „Digital, dynamisch, druckfertig – Unsere 3D‘s für die Zukunft des Bauens werden zur Erfolgsgeschichte“, freut sich Ina Scharrenbach.

„Eine innerverbandliche Analyse und Bewertung des DRK kam nach allen Abwägungen zu dem Entschluss einen Neubau unter den Gesichtspunkten möglichst innovativ, zukunftsorientiert und klimafreundlich entstehen zu lassen. Ziel des Bauvorhabens ist es, die eingesetzten Technologien sowohl in ökonomischer als auch in ökologischer Sicht weiterzuentwickeln. Das Gebäude wird von der Öffentlichkeit als Begegnungszentrum für alle Generationen nutzbar sein,” erklärt DRK-Kreisverbandspräsident Dr. Karl-Uwe Strothmann.

Text: MHKBD.NRW / Susann Zwehn

Bildunterschrift von links: Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes, Dr. Hasan Sürgit, Beckums Bürgermeister Michael Gerdhenrich, DRK-Präsident Dr. Karl-Uwe Strothmann, NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach, Unternehmer Georgios Staikos, die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Markus Höhner und Daniel Hagemeier sowie DRK-Kreisvorsitzender Detlef Weißenborn. 

Bilder: Susann Zwehn