14. Februar 2024 / Lokales

Närrische Ratssitzung am Klingeldienstag brachte die Aula der VHS zum Beben

Beckums Politiker zeigen ihr Können in der Bütt

Gestern, pünktlich um 10.11 Uhr, zeigte Beckums Politik bei der Närrischen Ratssitzung an Klingeldienstag in der VHS ihr Können. Egbert Wißling der Dachgesellschaft moderierte den Start und hieß alle Anwesenden in ihren närrischen Kostümen willkommen. "Heinz-Josef rockt die Stadt" hieß es und "die Sonne geht nicht unter", als die ersten Sonnenstrahlen in die bunt-geschmückte Aula fielen. Vielleicht schon die erste Referenz zum Elferrat der KG Uns geht die Sonne nicht unter e.V.

Dann übergab er das Wort an seine Tollität "Molle" l., der von einem schönen Rosenmontag berichtete, doch scherzhaft meine, man solle die Ratssitzung eine Stunde nach hinten verschieben. 11.11 Uhr klinge doch viel schöner, so könne der Stadtprinz ein Stündchen länger ausschlafen. Das Publikum lachte und applaudierte kräftig. Mit den Klängen des Prinzenlieds stand jeder auf und ließ sich von der Karnevalslaune mitreißen.

Mit dem ersten Büttenmarsch trat unser werter Bürgermeister Michael Gerdhenrich hinters Pult und machte den Bütt-Auftakt. Er freue sich auf schöne Witze, doch wage sich kaum auf das dünne Eis zum Thema Karneval. Er möchte es sich ja nicht mit den Oberkarnevalisten verscherzen. "Karneval gehört in Männerhände. Prinzessin? Das ist nur eine Zeitungsente". Ein Thema, das in den letzten Wochen wohl ganz Beckum beschäftigte und zum Nachdenken anregte. Als erster Bürger der Stadt und parteilos wagte er sich an verschiedene Themen, so beispielsweise den Haushalt: "Unsere Kassen sind leer, die Büttenrede fällt mir schwer". Mit viel Gelächter und Applaus durfte auch ein wenig Eigenlob nicht fehlen: "Jetzt ist doch alles klar, alle stehen hinter Gerdhenrich bei der nächsten Wahl".

Mit viel Witz nahm er Landrat Dr. Olaf Gericke bezüglich Kreisumlage auf die Schippe und mit den Worten "Bauer sucht Stau" witzelte er über Landtagsabgeordneten Markus Höner bezüglich seiner Unterstützung der Landwirte in Berlin. 

Landrat Dr. Olaf Gericke startete mit schönen Worten über Beckum: "Hier im Kreis, seid ihr die Karnevalshochburg Nummer Eins" und betonte seine Euphorie über das diesjährige Stadtjubiläum. Doch auch die Hochwasserschwierigkeiten blieben nicht unbeachtet: "An Regen und Wasser mangelt es nicht - nur der Westteich war nicht dicht". Auch die Prinzessinenreferenz ließ er sich nicht nehmen und verlieh sogleich den ersten Kreisorden an die Frau unseres Bürgermeisters und Resi Gerwing für ihr Engagement für das Gemeinwohl. 

Neubeckum blieb nicht unbeachtet: "125 Jahre ist es her, als am Schienenstrang zunahm der Verkehr" - Nur wie es mit dem Bahnhof weitergeht? Dort müsse man nun anpacken. 

Nach einem Schunkellied waren die Fraktionen an der Reihe: 

Herr Kühnel für die CDU startete seine Rede mit einem karnevalistischen Antrag: Er beantragte eine sitzungsfreie Zeit von Prinzenproklamation bis Aschermittwoch. Sofort gab es eine Anmerkung von seiner Tollität: "Das sollte selbstverständlich sein!" Der Antrag wurde von allen Fraktionsmitgliedern und Karnevalisten einstimmig beschlossen. Passend zum diesjährigen Karnevalsmotto begann er eine spannende Märchengeschichte, die allen unter dem Titel "Michael und die 7 Zwerge" direkt ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Laut Geschichte werde wohl jeder große Bürgermeister klein und ohne Haare geboren. "Aber das wird bestimmt noch", witzelte er hinterher. 

Ein positives Zeichen setzte er mit den Worten: "Wir wollen bunt, dann geht es auch mal rund. Wir wollen nicht braun und nur draufhauen". Beckum ist bunt und das wurde mit positiven Zurufen bestätigt.

Letztlich scherzte er auch über seine Kollegen aus den eigenen Reihen: "Mit den Fraktionskollegen ist das wie mit der Verwandschaft, kann man sich nicht aussuchen".

Unter tosendem Beifall stellte der Elferrat wieder seine musikalischen Fähigkeiten unter Beweis und performte das Elferratlied mit Zugabe. 

Spannend hörten alle zu, bei der Radiosendung mit Flicks und Flacks alias Felix Brinkmann und Felix Markmeier-Agnesens der SPD: Radio Kocholores ertönte mit spannender Gesangseinlage in der Sendepause und "Themen, die die Welt nicht braucht". 

Wie beim Brexit forderten sie doch gleich den BEXIT und die Einführung der BE MARK. Spannende Bedingungen: Wir verlassen den Kreis Warendorf, König Gerdhenrich der Erste, endlich Heimat an den Bächen, Oelder und Ahlener bräuchten zukünftig ein Tagesvisum und Wadersloh soll eingemeinded werden. 

Ute Zeyn und Karin Burtzlaff von den Grünen nannten gleich sieben jecke Streiche: Der Prinz solle eine seiner Firmen der Stadt überlassen, dafür werde eine Straße nach ihm benannt. Außerdem könne man auf die Bahnstation Neubeckum verzichten und schließlich das Gebäude abreißen, das spare ordentlich Kohle und schaffe Platz für einen Pumptrack. So müsse die Stadt die Steuern nicht erhöhen.

Gregor Stöppel der FWG freute sich direkt über "die lustigste Sitzung im ganzen Jahr". Von CDU bis SPD - in dieser Sitzung tut sich keiner weh. Mit kurzer Anstimmung des Lieds "Einmal Prinz zu sein" sang die ganze Aula kräftig mit. Doch die ganzen Änderungsanträge machen ihm schon Kopfschmerzen und letztlich "habe ich inhaltlich nichts verstanden". So nahm er auch die andern Fraktionen kräftig auf die Schüppe und forderte doch von Felix Markmeier-Agnesens eine spontane Gesangeinlage zu "In der kleinen Speckmannsgasse". Diese Gelegenheit ließ er sich nicht nehmen und holte sich den Kater gleich dazu. 

Positiv bejubelt wurde die Forderung von Herrn Stöppel bezüglich einer Erhöhung des Zuschusses für den Kinderkarneval 2025. 

Petra Hille und Timo Przybylak der FDP nahmen das „Halbzeitergebnis” der SPD unter die Lupe und stellten fest, dass die 12. Spielerin fehlt. Im Anschluss zeigte die Tanzgruppe „Here we go" ihr Können. Wie im vergangenen Jahr schwang auch Timo Przybylak wieder das Tanzbein.

Seine Tollität zog eine positive Schlussbilanz und alle waren sich einig: "Molle" hat einen richtig guten Job gemacht!

Insgesamt erwies sich die diesjährige Ratssitzung wieder als wahre Talentshow der dichterischen Künste unserer Politik. Für einen Lacher sind auch die großen Entscheider unserer Stadt zu haben: Humorvoll und mit Rhythmus im Blut, wenn dazu noch Karnevalslieder erklingen und die ganze Aula zu tanzen beginnt. 

Discalimer: Alles, was berichtet wurde, ist rein humoristischer Natur. 

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Neueste Artikel

Polizeimeldung

Rentnerin schwer verletzt

weiterlesen...
Aus aller Welt

Viele an Demenz erkrankte Menschen leben scheinbar in ihrer eigenen Welt. Dabei gibt es Möglichkeiten, sie zeitweise wieder stärker ins soziale Miteinander zurückzuholen - ganz ohne Medikamente.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Lokales

Weibliche und männliche Depression – gleiche Diagnose und doch ganz anders

weiterlesen...
Lokales

Action, Spaß & Entspannung

weiterlesen...