1. September 2024 / Lokales

„Brillen Weltweit“: Nicht genutzte Sehhilfen spenden

16 Millionen Menschen sind nur deshalb sehbehindert, weil ihnen eine Sehhilfe fehlt.

Welcher Brillenträger kennt das nicht: Hat der Optiker eine neue Brille verkauft, landet die alte Sehhilfe in der Schublade. In deutschen Haushalten liegen demnach  Millionen aussortierte Brillen. Das hat der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen errechnet. Danach werden in Deutschland nur drei Prozent aller gebrauchten Brillen aufgearbeitet und wiederverwendet. Hier setzt die Aktion „Brillen Weltweit“ an. Die Aktion hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese nicht mehr genutzten Sehhilfen zu sammeln und Menschen in ärmeren Ländern zu geben.

Eine schöne Idee hatten sich Vertreter des Lionsclub Beckum-Ahlen,  Ahlen-Münsterland, des Rotary Club Ahlen und des Inner Wheel Clubs Ahlen-Münsterland gedacht und eine gemeinsame Activity gestartet. In den kommenden Wochen wollen sie gemeinsam Brillen sammeln  und haben dafür in vielen Städten und Gemeinden des Kreises Sammelstellen eingerichtet. Dort können nicht mehr gebrauchte Brillen abgegeben werden. Die Helfer der Service-Clubs sammeln sie später wieder ein und schicken sie nach Koblenz.

Dort hat die Aktion „Brillen weltweit“ ihren Sitz. Und von dort treten die Brillen  ihre Reise in die ärmsten Länder der Welt an. Doch zur werden sie erfasst und aufbereitet. Das erledigt ein inzwischen über 80-köpfiges Team.  In Kooperation mit dem Jobcenter gelingt es der Initiative, in diesen Werkstätten Langzeitarbeitslose zu beschäftigen, die sich dadurch wieder an einen geregelten Arbeitstag gewöhnen und sich so auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten können. Die fachliche Aufsicht übernehmen sechs Teamleiter und der Augenoptikermeister Johannes Klein, der im Ruhestand ist und die Hilfsaktion „Brillen Weltweit“ koordiniert.  In den Werkstätten werden die Brillen desinfiziert, aufgearbeitet und gerichtet und anschließend die Glasstärke genau bestimmt, diese wird auf einem Brillenpass notiert, der der Brille beigelegt wird. So können  in den ärmsten Ländern der Erde Menschen mit einer Sehhilfe zielgenau geholfen werden.

Denn: 116 Millionen Menschen sind nur deshalb sehbehindert, weil ihnen eine Sehhilfe fehlt. 89 % der Menschen mit Sehbehinderungen leben in den ärmsten Ländern der Welt. „Mit einem Einkommen von 1 Dollar pro Tag kann man sich keine Brille leisten. Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf sind lebenswichtiger“, heißt es von der Aktion „Brillen Weltweit“. Und: „Kinder können dank der kostenlosen Brillen wieder zur Schule gehen, weil sie Tafel und Heft endlich lesen können. Mehr Sehen bedeutet eine höhere Bildungsqualität für die berufliche Entwicklung der Kinder. Analphabeten können Lesebrillen verwenden, da sie damit Insekten und Unrat aus Getreide und Reis aussortieren können. Auch Arbeiten am Webstuhl und sonstige handwerklichen Tätigkeiten im Nahbereich können wieder gemacht werden. Mit diesen Arbeiten kann wieder ein Beitrag zum Lebensunterhalt der Familie geleistet werden.“

 Die Vertreter der heimischen Serviceclubs hoffen nun, dass sie möglichst viele Brillen sammeln können. Ab sofort stehen in Ahlen, Beckum, Oelde und  Ennigerloh in vielen Geschäften die Sammelboxen bereit.

Beckum: Buchhandlung Holota, Öffentliche Bücherei Beckum, Kommunikativ, Osttor Apotheke, Rewe-Schürbüscher

Oelde: Apotheke Rusche, Optik Zumhagen, Optik Bachmann, Whamos Buchhandlung, Bürgerhaus Oelde

Ahlen: Reisebüro Pieper, Praxis Dr. Franke, Volksbank Ahlen.

 

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