6. August 2024 / Lokales

Aufatmen in der DRK-Kita Schatzinsel in Neubeckum: Einrichtung öffnet am Donnerstag wieder

Komplettsanierung nach Schimmelbefall

Die DRK-Kita „Schatzinsel“ in Neubeckum musste nach einem Schimmelbefall, hervorgerufen durch ein Starkregenereignis im November 2023, umfassend saniert werden. Eine Betreuung der Kinder war nicht mehr möglich. Eine sofortige Schließung der Einrichtung erfolgte Mitte Januar. Die 75 Kinder, die üblicherweise in vier Gruppen in der Schatzinsel betreut wurden, mussten auf andere Einrichtungen verteilt werden. Nun soll wieder Normalität einkehren: Die Kita öffnet nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen ihre Pforten am 8. August wieder. Die Einrichtung befindet sich aktuell in der Sommerschließung, somit starten am Donnerstag erst 35 Mädchen und Jungen ins zwei Gruppen ins neue Kita-Jahr. 

„Dein Beckum“ erkundigte sich nach dem aktuellen Sachstand. Fachbereichsleitung Lina Hein, die stellvertretende Kitaleitung Anna Kammermann und Herbert Essmeier trafen sich zum Interview mit unserer Redakteurin Susann Zwehn. Essmeier ist vorübergehend im Auftrag des Aufsichtsrates der gGmbH des DRK als Ansprechpartner benannt worden und zuständig für die Inbetriebnahme der Kita. 

Wer die Räumlichkeiten der Schatzinsel betritt sieht, dass noch überall gehämmert, geschraubt und gebohrt wird. Mitarbeitende des DRK leisten ebenfalls Unterstützung, damit der Wiedereröffnung am Donnerstag nichts mehr im Wege steht. Können Sie uns einen Überblick über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten an der Kita Schatzinsel geben?

Lina Hein: Bis auf die Bodenplatte steht kein Stein mehr auf dem anderen. Fußbodenheizung, Wände und Bodenbeläge wurden komplett erneuert. Die Möbel hat eine Spezialfirma aus Recklinghausen gereinigt, die sich auf Brand- und Wasserschäden spezialisiert hat.
Herbert Essemeier: Es erfolgte zudem ein Austausch aller Textilien wie z.B. Stoffe oder Plissees. Und selbstverständlich haben wir auch neue Kuscheltiere erworben.

Warum hat sich der Einzug vom 1. auf den 8. August verschoben? Sind somit alle geplanten Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen? 

Herbert Essmeier: Wir wollen einen ordnungsgemäßen Betrieb der Kita gewährleisten. Daher haben wir den Termin um eine Woche nach hinten verschoben. Es fehlen noch ein paar Türzargen, auch einige sanitäre Anlagen müssen noch befestigt werden. Dafür ist jedoch der Investor der Kita, die Rebbert GmbH aus Rüthen, zuständig. Einer Wiedereröffnung am Donnerstag steht nichts im Wege.

Haben in der letzten Zeit noch einmal aktuelle Raumluftmessungen stattgefunden?

Lina Hein: Am 17. Juli hat der Investor eine Messung durchführen lassen. Das Ergebnis deutete auf eine bedenkenlose Emission hin. Und somit konnte auch die Spezialfirma mit ihren Reinigungsarbeiten tätig werden. Am 29. Juli wurden eine weitere Messung durch das DRK veranlasst. Auch hier gab es ein negatives Messergebnis.
Herbert Essmeier: Mitte August erfolgt zudem eine weitere Messung, die das DRK in Auftrag geben wird.

Werden die Eltern über diese Messergebnisse informiert?

Herbert Essmeier: Die Eltern werden über die Kita App informiert. Außerdem ist in Planung, Luftmessgeräte anzuschaffen, damit wir zukünftig selbst Messungen vornehmen können. 

Auslöser für den Schimmelbefall war ein Starkregenereignis im November 2023. Gibt es Pläne damit es nicht zu einem erneuten Wasserschaden kommt?

Herbert Essmeier: Wir stehen in dieser Sache in ständigem Austausch mit dem Investor. Bisher wurde eine Drainage gelegt und Regenablaufrinnen vor den Türen angebracht.

Gibt es Geschädigte nach dem Schimmelbefall?

Lina Hein: Bisher sind uns keine erkrankten Kinder oder Mitarbeiter bekannt, die in unmittelbaren Zusammenhang mit der Schimmelsporenbelastung stehen. 

Sollte es erneut zu einem Wasserschaden nach einem Starkregenereignis kommen, würde die Kita sofort geschlossen werden? 

Herbert Essmeier: Wir müssen eine solche Maßnahme in Betracht ziehen. Oberste Priorität ist, dass wir frühzeitig reagieren, und entsprechende Vorkehrungen treffen.

Welche Kosten sind mit der Sanierung verbunden und wie werden diese finanziert?

Herbert Essmeier: Zum jetzigen Zeitpunkt können wir hierzu noch keine genauen Aussagen treffen, da noch nicht alle Kosten zusammengetragen sind. 

Der Elternbeirat erhebt ständig neue Vorwürfe, weist u.a. mangelnde Kommunikation vor. Warum ist der Streit nach mehr als einem halben Jahr nicht vom Tisch?

Lina Hein: Hier müssen viele Aspekte und Facetten in Betracht gezogen werden. Es geht um das höchste Gut, die Gesundheit der Kinder. Und natürlich geht es auch um Existenzen. Nur ein Messergebnis - so positiv es für uns alle auch sein mag - kann das Vertrauensverhältnis nicht wieder ins Gleichgewicht bringen. Das wird ein längerer Prozess. Wir möchten mit den Eltern wieder eine gemeinsame Basis finden und zusammen neu starten. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch bei der Elternschaft für deren Kooperationsbereitschaft.

Vielen Dank für das Gespräch.

Interview und Bilder: Susann Zwehn

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