21. August 2024 / Lokales

AMG Beckum: Projektfahrt nach Auschwitz - eine Reise in die Vergangenheit

Freiwillige Projektfahrt des Albertus-Magnus-Gymnasiums

Seit über 25 Jahren bietet das Albertus-Magnus-Gymnasium eine freiwillige Projektfahrt nach Auschwitz an, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich intensiv mit der Geschichte des Holocaust auseinanderzusetzen. Auch in diesem Jahr gab es zum Ende des Schuljahrs erneut die Möglichkeit in dem Zeitraum vom 22. bis 28. Juni 2024 an einer solchen Fahrt teilzunehmen. Im Vorfeld der diesjährigen Reise fand ein Vorbereitungstreffen statt, bei dem die Teilnehmenden sich auf die emotionale Belastung dieser Erfahrung einstellen konnten. 

Nach der Ankunft in Oświęcim (Ausschwitz) stand ein Besuch des Stammlagers Auschwitz I auf dem Programm. Während einer Führung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche Ausstellungen besichtigen, die das Leben der Gefangenen und die menschenunwürdigen Bedingungen dokumentierten, unter denen die Opfer des Holocaust litten. Authentische Exponate vermittelten einen eindrücklichen und beklemmenden Eindruck von der grausamen Realität dieser Zeit.

Am nächsten Tag führte die Besichtigung des Lagers Auschwitz-Birkenau die Gruppe noch tiefer in die Geschichte. Besonders bekannt für die systematische Vernichtung der Menschen mittels Zyklon B, erstreckt sich das Lager über eine riesige Fläche von 200 Hektar. Die Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die schrecklichen Lebensbedingungen in den Baracken, und die original erhaltenen sowie restaurierten Teile des Lagers verdeutlichten das Ausmaß des Grauens und die brutale Trennung von Familien.

Ein weiterer emotionaler Höhepunkt der Reise war der Besuch von einer Zeitzeugin des Konzentrationslagers, die damals sechs Jahre alt war. Sie berichtete von ihren schrecklichen Erlebnissen und Eindrücken, die sie bis heute verfolgen. Ihr Anliegen ist es, den Jugendlichen zu vermitteln, dass die Verantwortung für die Zukunft in ihren eigenen Händen liegt.

Die historische Bedeutung der Stadt Oświęcim für das osteuropäische Judentum und die Zeit der Besatzung war ein weiteres zentrales Thema der Reise. Eine Führung durch die Stadt und ein Besuch im Jewish Centre standen auf dem Programm. Dabei entdeckte die Gruppe einige Stolpersteine, die an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung erinnern.

Ein weiteres Highlight war der Besuch der Ausstellung von Marian Kołodziej, einem Überlebenden des Holocausts. Nach einem Schlaganfall beschloss er, seine Erlebnisse durch Kunst auszudrücken. Die zahlreichen Exponate brachten das Grauen und den Schrecken dieser Zeit nahe und boten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen tiefen Einblick in seine Erlebnisse. Erlebnisse, die mit Worten nicht beschrieben werden können.

Am letzten Tag führte die Reise nach Krakau, wo eine Stadtführung stattfand. Diese konzentrierte sich auf Krakau während des Generalgouvernements und das ehemalige jüdische Wohnviertel Kazimierz. Den Abschluss bildete ein jüdisches Abendessen in Kazimierz, das den Schülerinnen und Schülern die jüdische Kultur und das Leben dieser Menschen näher brachte. Den Lehrkräften lag besonders am Herzen, dass durch diese Erfahrungen die Vielfalt der jüdischen Kultur kennengelernt und so eine europäische Dimension erkannt werden konnte. 

Tägliche Nachgespräche halfen den Teilnehmenden, das Erlebte zu verarbeiten und ein vertrauensvolles Miteinander zu entwickeln.
Die Schülerinnen und Schüler hatten sich für dieses freiwillige Projekt entschieden, um persönliche Erfahrungen zu sammeln und die historische Verantwortung zu übernehmen. Die Begegnung mit den Überlebenden und die Besichtigung der historischen Städte halfen ihnen nicht nur in diesem Jahr, die abstrakten Zahlen und Fakten des Holocausts in eine greifbare Realität zu verwandeln.
Ein Schwerpunkt lag vor allem auf der Vermittlung von positiven Visionen für ein gemeinschaftliches  Zusammenleben, denn die ,,Geschichte darf sich nicht wiederholen“.

Trotz der jahrelangen Erfahrung mit dieser Thematik bleibt die Erschütterung bei den Lehrkräften über die Traumata der Zeitzeugenberichte unverändert stark. Die Eindrücke aus den Führungen durch die Lager bleiben unvergesslich und verdeutlichen, dass das volle Ausmaß des Leidens nie ganz begreifbar sein wird.

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