20. Oktober 2023 / Aus aller Welt

WHO: Medizinische Hilfe nach Beben in Afghanistan benötigt

Nach der Erdbebenserie in diesem Monat sind weiterhin viele Menschen in der Region auf medizinische Nothilfe angewiesen. Mehr als 40 Gesundheitseinrichtungen seien zerstört worden, heißt es.

Verletzte werden nach starken Erdbeben in der Provinz Herat im Westen Afghanistans in einem Zelt behandelt.

In Afghanistan sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 114.000 Menschen nach der Erdbebenserie in diesem Monat auf medizinische Nothilfe angewiesen. Nach ersten Einschätzungen seien gleichzeitig mehr als 40 Gesundheitseinrichtungen in der Region durch die Beben beschädigt worden, teilte die WHO mit. Für rund 580.000 Menschen habe sich der Zugang zu medizinischer Versorgung dadurch deutlich verschlechtert.

Andere Gesundheitseinrichtungen drohten weiterhin einzustürzen, was die Versorgung von Patienten erschwere. «Die gesundheitlichen Folgen sind erschütternd», so die WHO. Der nahende Winter drohe zudem, die Lage vor Ort noch weiter zu verschärfen. Insgesamt braucht die WHO nach eigenen Angaben umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro, um die betroffenen Menschen in den nächsten sechs Monaten mit dem Nötigsten zu versorgen.

Bei mehreren Erdbeben kamen seit Anfang Oktober in Afghanistan nach örtlichen Medienberichten mehr als 2000 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Die Vereinten Nationen sprechen von mindestens 1400 Toten. Tausende Häuser sind zerstört. Viele Menschen kampieren aus Angst vor weiteren Erdstößen unter freiem Himmel.


Bildnachweis: © Uncredited/MSF Afghanistan/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Weitere Artikel derselben Kategorie

Schlaue Füchse, sture Esel: Stimmen Tiereigenschaften?
Aus aller Welt

Füchse werden gerne mit Schläue verbunden und Bienen mit Fleiß. Das liegt am Menschen, der seine Eigenschaften gerne auf die Tierwelt projiziert. Was davon wahr ist, klärt dieser Faktencheck.

weiterlesen...
Forscher Latif setzt sich auch mit 70 für Klimaschutz ein
Aus aller Welt

Er ist seit Jahrzehnten eine Instanz in Sachen Klimaforschung. Mojib Latif wird 70 Jahre alt. Der Professor will weiter arbeiten und setzt auf technischen Fortschritt.

weiterlesen...
Eine Stimme fehlt: Walschutzgebiet im Südatlantik scheitert
Aus aller Welt

Bei einer Fachkonferenz in Peru geraten Gegner und Befürworter des Walfangs aneinander. Jede Seite kann Teilerfolge feiern. Die EU setzt ein starkes Signal gegen die Jagd auf Wale durch.

weiterlesen...