Nach zahlreichen gescheiterten Anläufen verschiedener Unternehmen will eine US-Firma heute (ab 23.49 Uhr MEZ) erneut die erste kommerzielle Mondlandung der Raumfahrtgeschichte versuchen. Klappt die Landung, dann wäre es auch die erste - wenn auch unbemannte - US-Mondlandung seit den «Apollo»-Missionen vor mehr als 50 Jahren. Der Lander «Nova-C» des US-Unternehmens Intuitive Machines soll sanft in der südlichen Region des Erdtrabanten aufsetzen. Er trägt den Spitznamen «Odysseus». Der Lander ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen. Einen großen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt. «Nova-C» war vor einer Woche vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Transportmittel war eine «Falcon 9»-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Technologie-Milliardär Elon Musk. Nach dem Start informierte Intuitive Machines regelmäßig über den «ausgezeichneten» Zustand von «Odysseus» und veröffentlichte Bilder. Die Mission ist Teil des Programms «CLPS» (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa. Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Insgesamt sind für das «CLPS»-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar (etwa 2,4 Milliarden Euro) veranschlagt. Intuitive Machines bekam für die «Nova-C»-Mission rund 77 Millionen Dollar. Das Unternehmen mit Sitz im texanischen Houston wurde 2013 unter anderem vom US-iranischen Unternehmer Kam Ghaffarian gegründet, der auch hinter der Firma Axiom Space steht, die gerade erst wieder mit einer kommerziellen Mission Raumfahrer zur Raumstation ISS schickte. Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Januar die «Peregrine»-Kapsel los - ebenfalls als Teil des «CLPS»-Programms der Nasa. Schon kurz nach dem Start gab es Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Den Ingenieuren gelang zwar zeitweilig eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Wenige Tage später verglühte «Peregrine» in der Erdatmosphäre. Kurz darauf setzte der Lander «SLIM» (Smart Lander for Investigating Moon) der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa zwar sanft auf dem Mond auf, hatte allerdings zunächst Probleme mit der Energieversorgung. Erst nach tagelangem Stromausfall konnte «SLIM» dann doch noch in Betrieb gehen. Damit ist Japan - nach den USA, Russland, China und Indien - das fünfte Land, das erfolgreich unbemannt auf dem Mond gelandet ist. Im April vergangenen Jahres war eine japanische Firma mit einer ähnlichen Mission gescheitert. Wissen sammeln
Mondlandungen gehen häufig schief
Bildnachweis: © Nick Rios/Intuitive Machines/dpa
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US-Firma will erste kommerzielle Mondlandung schaffen
Fünf Länder haben es zum Mond geschafft, die USA auch mit Menschen - eine kommerzielle Landung auf dem Erdtrabanten aber hat bisher nicht geklappt. Jetzt wagt eine US-Firma den nächsten Versuch.
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